Ein möglicher Wendepunkt für den legalen Cannabis-Markt
Die Bundesregierung hat Anfang Oktober 2025 einen Gesetzesentwurf vorgestellt, der den Online-Verkauf und Versand von medizinischem Cannabis künftig einschränken oder verbieten soll.
Laut dem Bundesgesundheitsministerium soll damit der stark wachsende Importmarkt reguliert und der ärztliche Kontrollprozess gestärkt werden.
Der Entwurf ist noch nicht beschlossen – doch schon jetzt sorgt er in der Cannabis-Community, bei Patient:innen und in der Branche für intensive Diskussionen.
Hintergrund: Ein rasant wachsender Markt
Im ersten Halbjahr 2025 sind die Importzahlen für medizinisches Cannabis um rund 400 Prozent gestiegen.
Dieser Boom zeigt, wie stark die Nachfrage nach kontrollierten Cannabisprodukten für medizinische Zwecke gewachsen ist – und wie relevant digitale Zugangswege mittlerweile geworden sind.
Laut Gesundheitsministerium sei diese Entwicklung jedoch „nicht im Sinne der ursprünglichen Gesetzgebung“, da zunehmend rezeptpflichtige Cannabisblüten über Onlinewege bezogen würden.
Was würde das neue Gesetz konkret bedeuten?
Sollte der Entwurf umgesetzt werden, dürften Ärzt:innen Rezepte nur noch nach persönlicher Untersuchung in Präsenz ausstellen.
Der Versand von medizinischem Cannabis würde entfallen, sodass Patient:innen ihre Medikamente ausschließlich in Apotheken vor Ort erhalten könnten.
Das hätte weitreichende Folgen – insbesondere für chronisch Kranke, mobilitätseingeschränkte Personen oder Menschen in ländlichen Regionen, die bisher auf Telemedizin und Online-Apotheken angewiesen waren.
„Ein digitaler Rückschritt in einem Markt, der eigentlich mehr Zugänglichkeit und Innovation braucht.“ – 420BRANDS Kommentar
Reaktionen aus der Branche
Viele Akteure der Cannabis-Industrie sehen den Entwurf kritisch.
Telemedizin-Anbieter, Apotheken und Patient:innen-Vertreter warnen davor, dass die geplanten Änderungen den Zugang zu medizinischem Cannabis erheblich erschweren könnten.
Zugleich betonen Expert:innen, dass Missbrauchsrisiken und unübersichtliche Strukturen im derzeitigen Markt tatsächlich ein Problem darstellen – was den politischen Druck auf Regulierung erhöht.
Kommentar von 420BRANDS
Der Entwurf zeigt, dass die Cannabis-Liberalisierung in Deutschland weiterhin zwischen Fortschritt und Rückschritt pendelt.
Während einerseits die Entkriminalisierung voranschreitet, wird gleichzeitig an anderer Stelle wieder gebremst – vor allem dort, wo digitale Innovationen und zugängliche medizinische Versorgung aufeinandertreffen.
Wir bei 420BRANDS sind überzeugt: Die Zukunft des Marktes liegt in einem transparenten, patientenfreundlichen und digital integrierten System – nicht in zusätzlichen Barrieren.
Die Politik steht nun vor der Herausforderung, Sicherheit und Zugänglichkeit in Einklang zu bringen, ohne den medizinischen Fortschritt auszubremsen.
Quellen & weiterführende Informationen
